In der Stadt Zeist in Holland gibt es eine Schule seltener Art - dort kann man das Dienen lernen. Die Ausbildung in der Internationalen Butlerakademie dauert zwar nur acht Wochen, aber um sie durchzuhalten, sind besonderer Ehrgeiz und reichlich Ausdauer nötig. Es gibt kein freies Wochenende, die Theorie- und Praxiseinheiten sind lang und anstrengend. Und das Schulgeld für die acht Wochen beträgt 12.500 Euro. Doch nach erfolgreichem Abschluss steht dem frischgebackenen Butler die Welt offen. Er kann sich seine »Herrschaft« aus internationalen Stellenangeboten aussuchen - Jahresgehalt ab 50.000 Euro. Dafür gibt er aber seine Persönlichkeit und seine Interessen weitgehend auf. Ein deutscher Teilnehmer der Akademie sagte: »Mir macht es nichts aus, wenig eigene Freiheit und keine Familie zu haben, ich wünsche mir, mein Leben für einen anderen Menschen einzusetzen.«
Solche Einstellung ist heute nur noch selten zu finden. Zwar werden wir zunehmend eine Dienstleistungsgesellschaft, aber die Dienste - auch die des oben beschriebenen Butlers - werden eben als entlohnte Leistung und nicht aus freiwilliger Hingabe erbracht. In unserem Tagesvers stellt Jesus Christus jedoch heraus, dass selbstloser Dienst an anderen die wahre menschliche Größe ausmacht. Und von sich selbst sagt er, dass er gekommen sei, um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben (Matthäus 20,28). Doch gerade bei diesem Dienst Jesu Christi gibt es leider die stolze Reaktion von Menschen: »Ich brauche seine Erlösung nicht!« Dabei kann ein Mensch nur durch diesen Dienst des Sohnes Gottes - seinen Opfertod am Kreuz - vor Gott bestehen und in den Himmel kommen. Otto Willenbrecht