Das war ja ein Unwetter! Eben schien die Sonne noch, ein schwacher Wind bewegte die heiße Luft - und plötzlich, ganz plötzlich brach es los: ein Sturm, der Dachziegel auf die Straße schleuderte, Bäume einfach entwurzelte, taubeneigroße Hagelkörner mit verderblicher Wucht gegen alles warf, was ihnen im Wege war. Da klirrten dann die Glasscheiben und verbeulten sich Autobleche! Landwirte sahen ihre Ernte in wenigen Augenblicken vernichtet; denn das ganze Unwetter dauerte keine fünf Minuten.
An diesem 14. Juli (es war ein Sonntag) hatten viele Menschen ihre Fenster weit offen. Es kam alles so plötzlich. Als dann der Sturm losbrach, war es für manche schon zu spät, noch alle Fenster zu schließen. Die Folge waren zerbrochene Scheiben und Fensterflügel, durchnässte Teppiche und Betten, zerrissene Gardinen und Jalousien.
Man hätte die Fenster rechtzeitig schließen sollen!
Auch in unserem Leben gibt es solche »Fenster«, durch die alle möglichen schlechten Eindrücke in unser Inneres einfallen können. Augen und Ohren sind solche Fenster, wie auch die übrigen Sinnesorgane. Rechtzeitig schließen - das heißt: Ich muss mich hüten, dass nicht böse, zerstörende Dinge in mein Denken und in mein Gefühlsleben eindringen können. Rechtzeitig zumachen, das heißt z. B., dass ich den Film gar nicht erst anschalte, von dem ich weiß, dass er nicht gut für mich ist, oder dass ich ein Gespräch abbreche, bevor ich mich mit meiner Zunge versündige.
Lasst uns unsere »Fenster« rechtzeitig schließen! Wir haben es dann nicht nötig, immer wieder »aufzuräumen« und überall die Scherben in unserem Leben zu beseitigen. Darum geht es auch in unserem Tagesspruch. Hans-Peter Grabe