Beim Baden am Nordseestrand passierte es plötzlich und unerwartet. Ich sah eine große Welle heranrollen. Um nicht von ihr überspült zu werden, sprang ich in die Luft. Dabei riss mich die Welle doch noch mit, sodass ich beim Herunterfallen nicht mit beiden Füßen zugleich auf dem Boden ankam. In einer Sekunde verdrehte sich mein rechtes Knie, es gab ein furchtbares Knacken, und ich hatte sofort starke Schmerzen. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und robbte auf allen Vieren zum trockenen Strand, wo sofort andere Badegäste herbeieilten, um mir zu helfen. Die Badeaufsicht rief den Rettungswagen, und ich wurde ins Krankenhaus gebracht. Danach folgten Röntgen, MRT und Operation am Knie. Mein vorderes Kreuzband und der Außenmeniskus waren gerissen. Es dauerte Wochen, bis ich wieder richtig laufen konnte. Heute spüre ich bei Belastung immer noch eine Beeinträchtigung.
So schnell kann sich das Leben von einer Sekunde zur anderen verändern. So stark ist die Macht der Wellen. Aber noch viel stärker ist die Macht unseres Gottes, der Himmel und Erde erschaffen hat. Er kann plötzlich niederreißen, aber auch aufrichten und heilen. Wir sollten uns bewusst machen, dass unser Leben und unsere Gesundheit an einem seidenen Faden hängen. Morgen schon kann alles anders sein.
Man kann sich nicht vor jedem Unfall schützen. Aber man kann sich rechtzeitig darauf vorbereiten, ob in der Beziehung zu Gott alles in Ordnung ist. Der Schöpfer ist nämlich einmal unser Richter, der uns zur Rechenschaft ziehen wird für alles, was wir jemals gemacht haben. Er hat die Macht, einen Menschen in die Hölle zu werfen, aber auch die Macht, einem Menschen zu vergeben und ihn in sein ewiges Reich aufzunehmen.
Uwe Harald Böhm