Ich möchte einmal von der wirklich findigen Post erzählen. Die hat mir nämlich schon mehrmals Briefe zugestellt, die nur sehr unvollständig adressiert waren, entweder in Eile und oberflächlich, unleserlich oder mit einer ganz hellen Tinte geschrieben. Falsche Straßenbezeichnung, verkehrte oder sogar fehlende Hausnummer und Postleitzahl waren noch die geringsten Mängel. Den absoluten Höhepunkt stellte ein Brief dar, der lediglich mit meinem Vornamen und dem Wohnort adressiert war. Er wurde mir tatsächlich zugestellt, obwohl ich immerhin in einer Großstadt zu Hause bin, in der es ganz gewiss unzählige andere Einwohner mit meinem Vornamen gibt. Da hat man bei der Post offensichtlich besonders gut recherchiert, logisch gedacht, einen findigen Zusteller und das nötige Glück gehabt.
Als ich über das Zusammentreffen dieser Umstände nachdachte, kam ich auch auf Gott. Denn was die Post kann, das kann Gott schon lange. Und sogar ohne Recherche, ohne Zusteller und Glück, allein auf Grund seiner schöpferischen Weisheit und Allmacht. Gott ist nämlich gar nichts unmöglich. Schade um meine vielen verlorenen Lebensjahre ohne Freude und Frieden, denn ich ließ mich erst sehr spät von ihm finden. Erst dann erkannte ich meine Schuld und Verlorenheit sowie seine unendliche Liebe, und die Versöhnung und Rettung in Jesus Christus.
Der Herr Jesus Christus beschreibt sich selbst als guten Hirten, der solange das Verirrte sucht, bis er es gefunden hat. In seiner Weisheit lässt er bei manchen viele Jahre darüber vergehen, vielleicht, damit wir selbst erfahren, wie nötig wir ihn brauchen. Karl-Heinz Gries