Jeder von uns hofft, dass er die berühmte Ausnahme ist, wenn es um die Feststellung des Herrn Jesus geht: »In der Welt habt ihr Drangsal.« Wenn wir uns aber bewusst machen, dass Leid zu Gottes weisem Plan in unserem Leben gehört, dann sind wir vielleicht nicht ganz so überrascht, wenn sich wirklich Schwierigkeiten einstellen.
William Sangster (1900-1960), ein englischer Prediger, besuchte ein Mädchen im Krankenhaus während die Ärzte sich bemühten sie vor dem Erblinden zu bewahren. Mit wehmütiger Stimme sagte sie ihm: »Gott wird mir mein Augenlicht nehmen.« Er hörte ihr zu, ohne zunächst darauf einzugehen. Dann aber antwortete er voller Mitgefühl: »Lass es nicht zu Jessie, wehr dich.« »Ich versteh’ dich nicht«, erwiderte sie; also erklärte er ihr, was er meinte: »Versuche so zu beten: ›Vater, wenn ich mein Augenlicht verlieren muss, dann hilf mir, es dir zu überlassen‹; denn Gott hat uns lieb und macht keine Fehler!«
Wenn wir darum wissen, dass ein geliebter Mensch sterben wird oder wir selbst vielleicht behindert bleiben, dann können wir uns in Selbstmitleid ergehen oder Gottes Gerechtigkeit und Liebe in Zweifel ziehen. Wir können aber auch den Glaubensschritt wagen und Gott zutrauen, dass er uns in seiner Liebe und weil er allein den völligen Durchblick hat, mit diesem Verlust helfen will. Seine Absicht ist es, dass wir unsere Zuversicht auf nichts Vergängliches richten, auch nicht auf geliebte Menschen, sondern allein auf ihn. Denn er kann uns wirklich und in allen Lagen beistehen, weil er es ist, der diese Welt mit ihren vielen Bedrängnissen überwunden hat. Rudi Joas