Als Felix Baumgartner am 14. Oktober 2012 seinen Stratosphärensprung wagte, um zahlreiche Rekorde zu brechen, stand ihm ein ganzes Heer von Fachleuten zur Seite. Doch sein wichtigster Ansprechpartner war ein gewisser Joe Kittinger. Als Pilot hatte dieser viel Fachwissen beizutragen, doch zum wertvollen Mentor für Baumgartner machte ihn etwas anderes: Er war der Mann, dessen Rekorde Baumgartner brechen wollte. 1960 hatte er einen Fallschirmsprung aus 31 Kilometern Höhe absolviert und Rekorde aufgestellt, die zum Teil nach wie vor gültig waren.
Die Fachleute konnten Baumgartner sagen, was wahrscheinlich passieren würde oder könnte, wenn er bis in die Stratosphäre aufsteigt, wenn er minutenlang im freien Fall zur Erde rast. Aber Joe Kittinger wusste, wie sich das anfühlt. Der war bei einem solchen Versuch bewusstlos geworden, weil er sich so stark gedreht hatte, dass er Kräften ausgesetzt gewesen war, die 22-mal die Erdanziehung übertrafen. Bei einem Sprung war sein Handschuh undicht gewesen und seine Hand auf die doppelte Größe angeschwollen. Geschafft hatte er es trotzdem. Als Baumgartner 2012 sprang, war Kittinger sein Funkkontakt in der Zentrale - der Mann, der ihn verstehen würde.
Fühlen wir uns manchmal von Gott nicht verstanden? Jesus Christus lebte ein menschliches Leben wie wir mit allen Herausforderungen und Nöten. Er weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, hungrig, müde, traurig und einsam zu sein. Er nahm direkt Anteil an unserem Leid. Er wurde versucht, doch er blieb dabei souverän. Weil er alles erlebt hat wie wir, versteht er uns und kann uns helfen. Er hat Mitleid mit uns und unseren Schwachheiten und möchte uns beistehen. Ruben Podesser