Am 30. Mai 1996 war der Start einer neuentwickelten Trägerrakete in Französisch Guyana angesetzt. Sie sollte Europas Marktführung im Satellitengeschäft festigen. Das konnte sie auch, denn sie hatte die doppelte Schubleistung ihrer Vorgängerinnen und konnte folglich fast das Doppelte an Nutzlast in den Orbit befördern. Ihre Start-Erfolgsquote wurde wegen strengster Sicherheitskontrollen mit 98% angegeben! Höchste Zuverlässigkeit wurde vom Auftraggeber als wichtigstes Konstruktionsmerkmal verlangt. Die Konstrukteure der DASA waren voll des Lobes: Ariane 5 – Superstar!«
»Sehr gut!« sagte Gott, nachdem er den Menschen geschaffen hatte. In Ebenbildlichkeit zu sich selbst schuf Gott den Menschen. Dann muss er wirklich sehr gut sein, wenn er Gott ähnlich geschaffen ist …
Zurück nach Guyana. Der mattweiße Leib der Ariane 5 schob sich majestätisch in den Himmel. Ein Bilderbuchstart. Die ersten Sekunden erfüllte sie jede Erwartung und ihre Bestimmung. Es hatte sich gelohnt. Doch dann: In einer gewaltigen Explosion wird das hochsensible Vehikel förmlich pulverisiert und fällt als Trümmerstaub zur Erde. Wie die bestürzten Konstrukteure später mitteilten, hatte sich das Computersystem verselbständigt und den selbstzerstörerischen Kurs eingeleitet …
War es Gottes Schuld, dass der Mensch so tief fiel? Wo lag die Ursache zur Katastrophe in Eden? Was brachte uns so weit weg von Gott? Was lässt uns wieder zu Staub werden? Es ist unsere Selbstbestimmung und die daraus resultierende Zielverfehlung (= Sünde).
Andreas Fett