Bei einem Zauberer in der Manege scheint alles ganz einfach: Er ruft Simsalabim – und das scheinbar Unmögliche geschieht. Ein einziges Wort scheint zu genügen, um seine Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen. Er scheint die Formel zu wissen, die alles möglich macht. Es geht dabei natürlich immer um erlernte Tricks, mit denen er die Zuschauer täuscht.
Die Formel zu kennen, um Gott vor ihren Karren zu spannen, das ist der Traum vieler religiöser Menschen aller Zeiten gewesen. Wenn man nur so zu beten bräuchte, was könnte man da nicht alles bewegen! Aber der Allmächtige ist kein Automat, der sich nach unseren Wünschen in Bewegung setzt. Er ist nicht unser williger Diener oder Roboter, den wir nach unseren Wünschen in jede Richtung kommandieren können.
Manche haben das obige Bibelwort als eine solche Zauberformel missverstanden. Als müsse man nur die Worte »im Namen Jesu Christi« an das Ende eines Gebetes setzen, dann »funktioniere das Ganze todsicher«. Das Bibelwort will dagegen ausdrücken, dass Gott unsere Gebete nur erhört, wenn sie seinem Willen entsprechen. Dann können wir den Namen unseres Herrn Jesus Christus im Gebet vor Gott nennen, und zwar mit der vollen Autorität und Kraft, die in diesem Namen steckt. Es ist wie bei einem Unternehmer, der einem Prokuristen Generalvollmacht erteilt. Er wird sich freuen, wenn dieser Mann seine Vollmacht in seinem Sinn reichlich gebraucht, um Geschäfte zu planen, abzuwickeln und mutig neue Märkte zu erobern. Nur dazu hat er sie ihm überhaupt erteilt. So können Christen also in der Autorität des Namens Jesu beten und erfahren, dass Gott ihre Gebete erhört. Gerd Goldmann