Im Jahr 2010 veröffentlichte die Internetplattform »WikiLeaks« allerlei heikles Material: geheime Diplomatenberichte der US-Regierung, Tagebücher aus dem Irak- und Afghanistankrieg und ein Video, in dem teils unbewaffnete Zivilisten von einem Helikopter aus beschossen werden. Die Enthüllungen sorgten für weltweiten Aufruhr. Den Zeitungen wurden Informationen zugespielt, die sie zuvor noch mühsam recherchieren mussten oder zu denen sie sonst überhaupt keinen Zugang hatten. Es entstand eine große Debatte über den Sinn und die Gefahren solcher Enthüllungen. Mit Sperrungen und rechtlichen Anklagen versuchten einige Politiker und Geheimdienstler »WikiLeaks« vom Netz zu nehmen. Wer will sich schon gerne ins Tagesgeschäft schauen lassen?
Transparenz ist auch in Zeiten des Internets und der Massenmedien nach wie vor nicht gegeben. Dem normalen Bürger bleiben viele Vorgänge in der Politik und Wirtschaft verborgen. Aber auch im privaten Bereich werden einige Geheimnisse gehütet und schlechte Dinge hinter dem Rücken von Leuten gesagt, die »streng vertraulich« sind. Manche Menschen müssen sich stets darum sorgen, ihr kompliziertes Lügengespinst aufrechtzuerhalten.
Doch wie sehr wir uns auch bemühen, unsere Geheimnisse mit ins Grab zu nehmen - spätestens dann werden sie offenbar. Gott weiß um unser ganzes Leben, ja sogar um unsere Gedankenwelt. Menschen können wir etwas vormachen - Gott nicht. In der Bibel steht, dass alle vor Gottes Richterstuhl erscheinen müssen, damit alles »auf den Tisch« kommt. Wie gut ist es da, wenn Gott uns hier schon alle Schuld vergeben hat. Sebastian Lüling