Anthropologen und Evolutionsforscher sind sich weitgehend einig, dass Menschenaffen die nächsten Verwandten des Menschen seien. Große Übereinstimmung im Genpool, erstaunliche Ähnlichkeiten im Sozialverhalten u.v.m. rechtfertigten es, Menschen und Affen als »Primaten« auf eine Stufe zu stellen. Als Konsequenz dieser Gleichartigkeit sollten Affen als oft besonders bedrohte Art dem Menschen vergleichbare Grundrechte erhalten. Zudem könne man aus dem Verhalten dieser Tiere Rückschlüsse auf evolutionär verankerte Verhaltensmuster des Menschen ziehen. Beispielsweise sei angesichts des bei manchen Affenarten zu findenden häufigen Wechsels von Sexualpartnern zu erkennen, dass auch bei dem Menschen ein ähnliches Verhalten angelegt, natürlich und evolutionär »richtig« sei. Die Folge ist, dass Beobachtungen aus dem tierischen Umfeld auf menschliche moralische Regeln übertragen werden. Tierisches Verhalten wird zum Maßstab menschlichen Verhaltens.
Ich denke, dass dieser Ansatz falsch ist: Er verkennt, dass Parallelen im Genpool und Verhalten von Tieren und Menschen zwanglos auf einen einheitlichen Urheber (Gott) zurückgeführt werden können, ohne Verwandtschaft oder gar Gleichrangigkeit vorauszusetzen. Er verkennt weiter, dass Gott in der Schöpfungsordnung sehr wohl einen Unterschied zwischen Mensch und Tier (hierzu gehört auch der Affe) gemacht hat. Denn nur der Mensch wird von Gott zur Verantwortung gezogen. Zu dieser Verantwortung des Menschen vor Gott gehört schließlich ausdrücklich auch die Fürsorge für die Tier- und Pflanzenwelt, sodass deren Schutz keine Gleichsetzung von Mensch und Tier erfordert, sondern vielmehr eine konsequente Einhaltung von Gottes Geboten. Markus Majonica