Nur wenige Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges brach eine überhitzte Weltkonjunktur zusammen. Alle Staaten wurden mehr oder weniger davon betroffen, ganz besonders aber das Deutsche Reich. Es war bei den USA hoch verschuldet. Die Amerikaner zogen ihr Geld aus Deutschland ab, und zahllose Unternehmen brachen zusammen. Eine besonders gravierende Folge war die Massenarbeitslosigkeit.
Die schlimmste Folge aber war, dass die Wählerschaft sich immer stärker radikalisierte und einen Mann an die Hebel der Macht brachte, der die Welt das Gruseln lehren sollte, Adolf Hitler. Dass die Krise sich so gewaltig ausbreiten konnte, hing damit zusammen, dass die Politiker nur an das Wohl ihrer eigenen Länder dachten. Die Not wurde also dadurch noch schlimmer, dass jede Nation nur für sich selbst sorgte.
Es gehört zu dem in Sünde gefallenen Menschen, nur an sich zu denken. Die damalige Krise macht anschaulich, wohin es führt, wenn Eigensucht die Menschen antreibt. Bis heute hat sich grundsätzlich nichts geändert, und wir erkennen daran, auf welch dünnem Eis wir leben. Vielleicht ist die Ichsucht der Menschen ein wesentlicher Motor, der den Zusammenbruch alles Irdischen herbeiführen wird. Wer weiß?
Wie fast immer im Leben, können wir auch daraus noch Gutes gewinnen. Wir beginnen zu fragen, was denn wirklich wichtig ist in der Zeit, die wir hier auf der Erde verbringen. Wichtig ist nicht der rasante Zinsgewinn irgendwelcher Finanzprodukte; wichtig ist, sich um einen Schatz im Himmel zu bemühen, der nicht nur jeden Crash übersteht. Er gibt uns auch Hoffnung und Zuversicht, wenn hier auf Erden alles zusammenbrechen sollte. Karl-Otto Herhaus