Ein totaler Erschöpfungszustand hatte eine Kur notwendig gemacht. Die Zeit tat mir gut und allmählich kam ich wieder zu Kräften. Ich war in einem christlichen Haus. Täglich gab es eine Andacht oder andere gute Veranstaltungen. Zweimal die Woche war abends eine Gebetsstunde. Wir haben gebetet und viel gesungen. Das hat die Herzen froh gemacht. Etliche kamen zu diesen Stunden. Wir hatten eine frohe und gute Gemeinschaft und haben auch viel miteinander gelacht.
Ein Unglücksfall erschütterte uns tief. Eine junge Frau aus meiner Gruppe war mit Freude dabei. Sie hatte in der Andacht noch klar den Ruf zur Entscheidung für Jesus gehört. Zu ihren Tischnachbarn sagte sie: »Egal, was ich für die Gesundheit tue, wenn's kommen soll, dann kommt's.« Sie war gut drauf, und beim Wasserball, nach einer Wassertherapie, war sie in »meiner Mannschaft«. Das Spiel hat ihr sichtlich Spaß gemacht. Sie hatte noch ein paar Tore geworfen und ließ sich dann, scheinbar, nach hinten fallen. Aber sie kam nicht wieder hoch. Wir holten sie aus dem Wasser und brachten sie in die stabile Seitenlage. Dann stützte ich ihren Kopf und betete für sie. Sie gab noch röchelnde Geräusche von sich. Die schnell herbeigerufenen Ärzte kümmerten sich um sie. Doch es war zu spät, sie war schon tot.
Mir wurde schrecklich bewusst, wie dünn die Wand zwischen Leben und Tod ist. Am Abend vorher war Bastel-Abend gewesen. Ich war auch dabei und wir fertigten Halsketten. Sie machte zwei wunderbare Ketten für ihre Töchter. Aber sie konnte sie ihnen nicht mehr selbst geben. Nun ist sie in der Ewigkeit und ich weiß nicht, ob sie Jesus noch gefunden hat.
Joschi Frühstück