Es ist Frühjahr. Unsere Kinder bringen vom Gymnasium die jährliche »Abi-Zeitung« mit nach Hause. Darin werden die frisch gebackenen Abiturienten vorgestellt. Jeder Einzelne präsentiert auch seinen Berufswunsch und sein Lebensmotto. Ein Junge fällt mir besonders auf. Sein Slogan lautet: »Ich glaube an mich, nicht an Gott!«
Nun besteht laut unserer rheinland-pfälzischen Landesverfassung der Auftrag der Schulen unter anderem darin, die Jugend zur Gottesfurcht und zur Nächstenliebe zu erziehen. Im Falle unseres Schulabgängers muss da also etwas ordentlich schiefgelaufen sein, wenn er nach dreizehn Schuljahren Gott vollständig aus seinem Leben ausklammert und sich selbst zum alleinigen Gegenstand seines Glaubens erklärt.
Es geht aber auch anders. Mose, der später Israel aus der Versklavung führte, durchlief als Jugendlicher und Adoptivsohn der Pharaonentochter die besten Bildungseinrichtungen im Land am Nil. Er wurde unterrichtet in »aller Weisheit der Ägypter«. Der Glaube an den Gott der Bibel stand mit Sicherheit nicht auf dem Lehrplan jener Schulen. Dennoch entfaltete sich in ihm später eine starke Gottesfurcht, sodass es ihm viel mehr bedeutete, auf Gottes Seite zu stehen, als alle Reichtümer und Vergnügungen Ägyptens zu genießen.
Wie kam das? Der Schlüssel war sein Elternhaus. Hier wurde er für kurze Zeit, aber intensiv geprägt. Seine Eltern konnten ihm nachhaltig die Freude an Gott vermitteln. – Ein gesundes Elternhaus, worin das tiefe Vertrauen in Jesus Christus glaubhaft und fröhlich vorgelebt wird und wo man Gottes Wort ernst nimmt, legt auch heute in das Kinderherz ein tiefes Verlangen nach Geborgenheit bei seinem Schöpfer. Noch Jahre später kann dies wieder aufleben. Arndt Plock