Sabine hatte ihr BWL-Studium mit Auszeichnung abgeschlossen. Vier Praktika hatte sie schon gemacht, und nun konnte sie endlich ihren Traum leben. Die letzte Firma stellte sie als Marketing-Assistentin ein. Manchmal scheint es so, als hätten manche Menschen das »Glück und die Freude gepachtet«. Sie leben praktisch »auf der Sonnenseite des Lebens«. Alles scheint gut zu laufen, so war es auch bei Sabine. Sie blühte im Laufe der Monate auf und machte sich nach und nach unentbehrlich. Die erste Gehaltserhöhung auf ihr schon üppiges Gehalt wurde gezahlt, und die Aussicht des Aufstiegs war in greifbare Nähe gerückt. Doch ach, das Glück ist so ein zerbrechliches Ding. Genauso schnell, wie es kommt, kann es wieder vergehen. Sabines Firma wurde durch eine feindliche Übernahme »geschluckt«, und sie wurde entlassen.
Wir alle sehnen uns nach Freude und Glück, ja eigentlich können wir nicht genug davon bekommen. Je älter wir werden, umso enttäuschter sind wir vielleicht. Wir haben schon so viel ausprobiert, aber die Freude bleibt nicht, und wir fühlen uns betrogen. Wir sind dem Lebensglück überall nachgejagt und haben es dauerhaft nicht gefunden. »So ist das Leben«, bemerkte Sabine dazu traurig.
Gibt es also keine dauerhafte Freude, kein bleibendes Glück? Weil Gott ewig und unveränderlich ist, ist alles, was von ihm kommt, genauso. Gott schenkt uns bleibende Freude durch Vergebung von Schuld, Versöhnung, Frieden, eine begründete Hoffnung, durch Angenommensein, Trost, Mut, Entlastung und Zufriedenheit. Die Freude an diesen Geschenken gibt uns Kraft und ermöglicht uns, auch in unerfreulichen und scheinbar ausweglosen Situationen das innere Gleichgewicht zu bewahren. Sie ist nicht abhängig von den äußeren Umständen. Heide Lüling