»Sie sind mit dem Auto unterwegs. Würden Sie einer Frau, die plötzlich mit einem Kinderwagen auf die Fahrbahn tritt, ausweichen - auch wenn Sie dadurch Ihr eigenes Leben gefährden?« Diese Frage stellte ein Referent in einem Vortrag einer Vielzahl von Unternehmern. Während alle nickten, fragte er weiter: »Aber was würden Sie antworten, wenn ein Autoverkäufer Sie heute fragt, wie er das intelligente Fahrzeug für so einen Fall programmieren soll?« Mit diesem Beispiel wies er auf die schwerwiegenden ethischen Fragestellungen hin, die durch die Nutzung von »künstlicher Intelligenz« aufgeworfen werden. Denn nach seiner Einschätzung würden sich die meisten Menschen in diesem Fall für den Schutz des eigenen Lebens entscheiden. Man würde ein Auto fahren wollen, das auf den Vorteil seiner Insassen programmiert ist.
An dieser Stelle schweiften meine Gedanken ab zu Jesus. Der Sohn Gottes hatte tatsächlich die Möglichkeit, sein Lebensprogramm im Voraus festzulegen. Er wusste genau, dass es ihn selbst alles kosten würde, wenn er das Leben von uns Menschen retten wollte. Er hätte sowohl das Recht als auch die Macht gehabt, sein Wohlergehen an die erste Stelle zu setzen. Doch stattdessen setzte er sein Leben ein, damit wir nicht aufgrund unserer Sünden für immer von Gott getrennt sein müssen. Statt auszuweichen, lieferte er sich selbst aus. Obwohl ein Machtwort aus seinem Mund ihn befreit hätte, ließ er sich hinrichten. Sein Tod am Kreuz war weder ein Unfall noch eine spontane Aktion. Es war eine bewusste Liebestat zu unserer Rettung. Jesus gab sich selbst als stellvertretendes Opfer hin. Alle, die an ihn glauben, erhalten dadurch Vergebung ihrer Schuld und ewiges Leben.
Andreas Droese