Die meisten Theologieprofessoren gehen heute davon aus, das Zeugnis der Bibel von der Auferstehung Jesu sei nur bildhaft zu verstehen. Er lebt sozusagen in unserer Mitte, wenn wir von ihm reden, so wie bei einer Feier im Goethejahr 2000 dieser wieder »unter uns lebendig wird«. Das kommt natürlich daher, weil man die Bibel nicht mehr für das Wort Gottes, sondern für das Werk eifriger Verfechter des Christentums hält, die in ihrer orientalischen, bildhaften Sprache eben so gleichnishaft geredet haben. Wenn Christus tatsächlich nicht auferstanden wäre, so bestünde das ganze Christentum samt allen Verheißungen des Neuen Testaments aus nichts als hohlen, leeren Versprechungen. Bemerkenswert ist aber allein schon dies, dass alle Evangelien aufgeschrieben wurden, als noch Augenzeugen lebten, die alles genau bestätigt haben. Außerdem hat Gottes Geist im Laufe der seither vergangenen fast 2000 Jahre Millionen von Menschen, kluge und einfache, so sehr von der Wahrheit des auferstandenen Christus überzeugt, dass sie für diese Gewissheit freudig in den Tod gingen.
Und auch wir können dem auferstandenen Herrn, Jesus Christus, begegnen, wenn wir bereit sind, uns nicht hinter den mehr oder weniger plausiblen Vermutungen der Professoren zu verstecken, sondern zugeben würden, dass uns ein auferstandener Christus deshalb nicht gefällt, weil dann auch das letzte Gericht stattfinden würde. Aber beides ist der Fall; und damit das Gericht uns nichts anhaben kann, sollten wir eilig die Gnade in Anspruch nehmen, die Gott uns durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes anbietet.
Hermann Grabe