Nein, eure Vergehen haben die Mauer gebaut, die zwischen euch und eurem Gott steht. Eure Sünden verhüllten sein Gesicht, dass er euch auch nicht anhören will.
Jesaja 59,2
Vor der Tür zur Facharztpraxis bildete sich eine Warteschlange. Das Praxisteam hatte eine Ampelanlage installiert, um die Anzahl der Patienten in den Räumen zu begrenzen. Die rote Anzeige mit der Aussage »Nicht eintreten« war eindeutig: Der Zugang war gesperrt. So stand ich mit vielen weiteren Patienten vor der Tür, obwohl die Zeit für meinen vereinbarten Termin längst erreicht war. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kam eine Sprechstundenhilfe von der anderen Seite an die Tür und stellte erstaunt fest, dass die Ampel nicht auf Grün umgesprungen war. Wie sich herausstellte, war die Wand zwischen Arztpraxis und den wartenden Patienten so dick, dass die Funkimpulse nicht bei der neuen Anlage ankamen.
Mich erinnert dieses Erlebnis an das, was Jesaja beschreibt: Zwischen Gott und uns Menschen steht eine Mauer, die uns den direkten Zugang zu ihm versperrt. Mit unseren Gedanken, Worten und Taten haben wir Gottes gute Gebote übertreten. Diese Sünden trennen uns wie eine Mauer von Gott. Die Zugangs-Ampel steht auf Rot. Wir selbst sind nicht in der Lage, sie auf Grün umzustellen. Weder gute Werke noch Spenden oder sonstige Anstrengungen können unsere Sünden ungeschehen machen. Doch die gute Nachricht ist: Gott möchte nicht, dass wir draußen bleiben müssen. Er liebt uns und möchte der Arzt sein, der uns ewiges Leben schenkt. Darum ist er nicht tatenlos auf der anderen Seite der Wand geblieben, sondern zu uns gekommen. In seinem Sohn hat er uns den Zugang geöffnet. Jesus Christus hat mit seinem stellvertretenden Tod am Kreuz den Preis für unsere Schuld auf sich genommen. Weil er für unsere Sünde bezahlt hat, steht die Tür zu Gott denen offen, die durch den Glauben zu ihm kommen wollen.
Andreas Droese