Ich liebe frische Milch. Alle zwei Tage kommt zu uns ein guter Freund, der uns die Milch aus seinem Dorf mitbringt. Sie ist um einiges billiger als am Basar. Da die Brucellose-Krankheit hier in Mittelasien immer noch unter dem Vieh weit verbreitet ist, ist es dringend geraten, die Milch nach dem Kauf abzukochen. Dann kann man sie ohne Bedenken genießen. Wir haben uns hier an »widrige Umstände« wie z.B. die Nahrungszubereitung schon längst gewöhnt, weil es für uns zum Alltag geworden ist.
In unserem Vers wird von Gewöhnen »an den Weg der Nationen« gesprochen. Was ist damit gemeint? Im Zusammenhang erkennen wir, dass die nicht an Gott Gläubigen als Nationen bezeichnet werden und ihr Leben von Astrologie, Zeichendeutung und anderem okkulten Zeug gekennzeichnet war. Es war ihr Weg, der tägliche normale Lebensablauf, sich an okkulte Mächte zu wenden. Der Alltag war geprägt von Todesfurcht und Angst vor finsteren Mächten, die von ihrem Leben Besitz ergriffen hatten. Es war ihre Gewohnheit, Opfer jeder Art zu bringen. Gott wollte nicht, dass sein Volk auf diesem verderblichen Weg wandelt und umkommt. Deswegen gab er ihm sein Wort, das den Ausweg aufzeigt und die Füße auf den Weg des Lebens richtet.
Heute ist der Umgang mit okkulten Mächten vielerorts wieder in Mode gekommen. Doch Gott hat durch das Evangelium von Jesus Christus auch »den Nationen« längst einen anderen Weg gewiesen. Es ist der Weg zu ihm, den man durch Jesus Christus finden kann. Bei ihm gibt es keine Todesfurcht und Angst, sondern er gibt denen, die zu ihm kommen, wahres ewiges Leben.
Rudolf Kühnlein