... meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen.
Psalm 69,6
Ein Feuerwehrmann konnte sich bei der Hochwasserkatastrophe 2021 in Ahrweiler soeben noch auf eine zwei Meter hohe Mauer retten. Als diese von der Menge des Wassers ebenfalls überflutet und zum Einsturz gebracht wurde, rissen ihn die Wassermassen mit fort. Die Strömung trieb ihn auf einen Friedhof, wo er sich mit letzter Kraft an einem hohen steinernen Grabkreuz festhalten konnte. Ganze sechs Stunden klammerte er sich daran, bis er in der Nacht schließlich aufgespürt und gerettet wurde. Als er kurz darauf das Grab aufsuchte, hielt er für sich fest: »Ein Toter hat mein Leben gerettet.«
Diese Rettungsgeschichte bietet einen schöne Illustration in Bezug auf eine Tatsache, die uns alle betrifft. Die Bibel berichtet, dass wir Menschen aufgrund unserer Schuld und Sünde ebenfalls Rettung benötigen. Am Anfang von Psalm 69 ruft der Psalmist David: »Rette mich, Gott, denn Wasser ist bis an die Seele gekommen. Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein fester Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut schwemmt mich fort.« Dem König David sind dabei seine eigenen Fehltritte und Verschuldungen bewusst. Er fühlt sich, als ob ihm der Boden unter den Füßen weggerissen wird, und schreit lauthals zu Gott um Hilfe.
Doch genau wie bei dem Feuerwehrmann aus Ahrweiler gibt es ein Kreuz, an das wir uns klammern dürfen und wo wir Rettung finden. Jesus selbst wurde Mensch und starb an einem Holzkreuz für uns. Er zahlte für unsere Vergehungen und Schuld und bietet uns nun Rettung und ewiges Leben an. Wer das annimmt und darauf fest vertraut, wer sich an dieses Kreuz klammert, darf dann im Blick darauf ebenfalls für sich festhalten, dass durch den Tod eines anderen sein Leben gerettet wurde.
Alexander Strunk