»Wohnst du noch, oder lebst du schon?« Dieser Werbeslogan begrüßte uns, als wir neulich ein wohlbekanntes Möbelhaus besuchten, um ein neues Sofa zu kaufen. Gut gewählt, diese Frage der Werbeexperten, denn sie zielt auf ein Grundbedürfnis des Menschen ab - und dieses äußert sich eben nicht nur in dem Wunsch nach erhöhter Wohnqualität, sondern in dem Bedürfnis nach Leben überhaupt. Alle Menschen suchen nach diesem Leben. Doch wo ist es zu finden? Und welche ungestillte Sehnsucht treibt uns um, egal, wie bequem die Sofas sind, in denen wir da sitzen?
Mit sechzehn fand ich eine Art Gedicht, das ich ausschnitt und über mein Bett hängte: »Man kann nicht mehr leben von Bilanzen und Kreuzworträtseln. Man kann es nicht mehr. Man kann nicht mehr leben ohne ...« Ja, ohne was? Diese Frage stellte ich mir tatsächlich. Und ich stellte sie mir, obwohl ich in einem liebevollen Elternhaus aufwachsen durfte und es mir auch rein äußerlich an nichts fehlte. Ich hatte ein gutes Leben - und dennoch suchte ich nach Leben!
Was stimmte hier nicht? Ich konnte mir diese Sehnsucht selbst nicht erklären, bis ich ein Neues Testament geschenkt bekam. Ich verschlang es geradezu und stieß endlich im 1. Johannesbrief auf die Antwort: »Wer den Sohn hat, hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.« Klar und unmissverständlich zeigte mir Gott hier den Grund meiner Suche. Ich hatte Jesus nicht, und somit auch kein Leben, schon gar kein überfließendes Leben in Fülle, noch viel weniger das Leben an sich.
Es sollte noch einige Jahre dauern, bis diese Wahrheit vom Kopf in mein Herz ging, doch schließlich tat sie es, und seither LEBE ich! Gabi Singer