»Wann basteln wir endlich die Laternen?«, quengelten meine beiden Jungs schon mehrere Tage lang, bis sie mich so weit hatten. Wie groß war ihre Freude dann, als sie mit ihren leuchtenden Laternen abends in der Dunkelheit stolz um unser Haus herumstapften. Der Ältere marschierte mutig durch die dunkelsten Ecken: »Mama, du brauchst nicht mitzugehen. Ich habe ja mein Licht dabei!« Erstaunlich, dass diese kleine Laterne ihm so viel Sicherheit gab.
Auch Erwachsene schätzen gute Lichtquellen, wenn der Gang auf einer dunklen Strecke oder eine Nachtfahrt auf unbekannten Wegen unvermeidbar sind. Denn Licht vermittelt Sicherheit, weil die nächsten Meter ausgeleuchtet sind. Man erkennt Gefahren früher und wird nicht von Hindernissen überrascht. Auch schmutzige Pfützen lassen sich vermeiden und Hinweisschilder werden plötzlich lesbar.
Ich denke daran, dass der Autor in Psalm 119 Gottes geschriebenes Wort, die Bibel, als Licht empfindet. Warum? Er hat vor 3000 Jahren erlebt, dass es seinen Lebensweg ausleuchtete und dass es ihm Wegweisung und Sicherheit in seinem Alltag gab. Das ließ mich aufhorchen, und ich fragte mich: »Kann auch ich heute noch diese Entdeckung machen?« Um das herauszufinden, begann ich eines Tages damit, regelmäßig die Bibel zu lesen, und erlebe seitdem, wie gut und hilfreich Gottes Ideen und Gedanken über mich und mein persönliches Leben sind.
Das macht mich immer wieder froh, und im tiefsten Innern wünsche ich, dass meine Kinder eines Tages dieses Wort als ihr persönliches Licht entdecken und ebenso mutig durch ihr Leben gehen, wie sie als kleine Jungs mit ihren Laternen durch die Dunkelheit des Abends gestiefelt sind. Christiane Brosch