Im 19. Jahrhundert erschien ein Kinderbuch mit dem Titel »Die Welt des Zufalls«. Es beschreibt eine imaginäre Welt, in der alles dem Zufall überlassen bleibt. Manchmal geht die Sonne zu einer bestimmten Uhrzeit auf, manchmal nicht. Es kann auch sein, dass plötzlich der Mond an ihrer Stelle erscheint. Wenn ein Kind geboren wird, kann es einen Kopf haben oder auch mehrere. Diese Köpfe sind nicht unbedingt auf den Schultern (denn manchmal gibt es keine), sondern können irgendwo am Körper verteilt sein. An einem Tag ist der Mensch so schwer, dass er nicht von seinem Stuhl aufstehen kann, am nächsten schwebt er schwerelos durch die Luft. Nichts in dieser Welt ist zuverlässig oder vorhersehbar. Henry Drummond (1851-1897), ein schottischer Biologe und Prediger, kommentierte diese »Welt des Zufalls« in seinem bekannten Buch »Natural Law in the Spiritual World« mit folgenden Worten: »Die Bewohner dieser Welt müssen davon ausgehen, dass es keine Vernunft gibt. Es ist eine Welt des Wahnsinns, bewohnt von Wahnsinnigen«.
Wie gut, dass die Welt, in der wir leben, nicht vom Zufall regiert wird! Es gibt einen Schöpfer, der entsprechend der Zuverlässigkeit seines Wesens Naturgesetze eingerichtet hat, nach denen die Vorgänge in dieser Welt planmäßig ablaufen. Aber auch darüber hinaus hat dieser souveräne Gott alles in seiner Hand. Jedes noch so kleine Ereignis unseres Lebens muss an ihm vorbei. Er regiert die Welt, und nichts bleibt dabei dem Zufall überlassen. Unser Leben wäre der reinste Wahnsinn, wenn wirklich der Zufall regieren würde. Es würde weder Moral noch Vernunft, noch Verantwortung geben. Eigentlich müsste uns die Ordnung und Schönheit der Natur viel mehr fragend machen nach demjenigen, der lenkend hinter allem steht!
Elisabeth Weise