Er gebe euren Herzen erleuchtete Augen, damit ihr seht, zu welch großartiger Hoffnung er euch berufen hat.
Epheser 1,18
Heute ist der Tag des weißen Stockes. Gemeint ist der weiße Langstock, der blinden Menschen als Erkennungszeichen und Hilfsmittel dient, wenn sie im Straßenverkehr unterwegs sind. Der Aktionstag soll auf die Situation von blinden Menschen aufmerksam machen. Wir können uns kaum vorstellen, wie das ist, wenn man nichts sieht. Wer schon einmal im Dialogmuseum in Frankfurt war, der hat einen kleinen Eindruck davon bekommen. Schon allein zu essen, ohne zu sehen, was man auf dem Teller hat, ist eine komplizierte Sache.
Erstaunlich ist, wie blinde Menschen oft gute Wege finden, mit ihrer Behinderung umzugehen, und so ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Oft ergreifen sie auch einen Beruf, mit dem sie trotz ihrer Einschränkung einen Beitrag zur Gesellschaft leisten können. Wenn man nichts sieht, so nimmt man viele Dinge nicht wahr, und man muss sich tastend und fühlend einen Überblick verschaffen.
Die Bibel sagt uns, dass wir alle blind sind, und zwar in Bezug auf Gott. Wir können ihn nicht sehen und auch die vielen geistlichen Wahrheiten nicht wahrnehmen. Und doch haben wir ein Gespür dafür, dass da etwas ist, was wir bedenken und beachten sollten. Im Epheserbrief schreibt Paulus, dass er dafür betet, dass Gott die Augen des Herzens erleuchten möge. Wenn wir Gott bitten, uns die Augen des Herzens zu öffnen, können wir die geistlichen Dinge sehen. Dann können wir Gott erkennen und sehen, zu welch einer großartigen Hoffnung, nämlich dem ewigen Leben, er uns berufen hat. In der Bibel wird uns mehrfach berichtet, wie Jesus blinde Menschen sehend gemacht hat. Das kann uns als Ansporn dienen, ihn darum zu bitten, uns von unserer geistlichen Blindheit zu befreien, sodass wir ihn erkennen können.
Bernhard Volkmann