Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an.
Offenbarung 3,20
Eines schönen Tages klopft es an der Tür eines großen Hauses. »Wissen Sie vielleicht eine Unterkunft für uns?«, fragt ein verzweifelter Familienvater. »Uns genügen ein, zwei Zimmer. Hauptsache ein Dach über dem Kopf.« Der Hausbesitzer schaut an dem Mann vorbei, sieht die Kinder, die erschöpfte Frau mit dem Baby im Arm und sagt: »Kommt doch erst mal rein ...« Bei einer Tasse Kaffee erzählen die Wohnungssuchenden ihre Geschichte. Nach dem Kennenlernen macht der Gastgeber einen Vorschlag: »Ich bin so oft auf Geschäftsreisen, und in meinem Haus ist sehr viel Platz. Die Wohnung hat sieben Zimmer. Die stehen fast immer leer. Ihr dürft gerne hier bei mir einziehen. Ich überlasse euch das ganze Haus - mietfrei, aber unter einer Bedingung: Ein Zimmer soll für mich reserviert bleiben. Sobald ich mal wieder hier bin, reicht mir diese eine Stube.« Ungläubig schaut sich das Ehepaar an. Dieses Angebot verschlägt ihnen die Sprache: »Ist das wirklich wahr? Im Ernst?«
Und ja, der freundliche Hausbesitzer meint es wirklich ernst und macht es genau so, wie er es gesagt hat. So kommt es, dass kurz darauf die Familie bei dem großzügigen Wohnungsgeber einzieht.
Ein paar Monate später klopft es an demselben Haus. Der Besitzer ist zurückgekehrt. Er sieht, wie sich die Haustür einen Spalt weit öffnet. »Hallo! Na, geht es euch hier gut? Ich bin zurück, um in mein Zimmer ...« Aber die neuen Bewohner fallen ihm ungeniert ins Wort: »Nein. Das geht nicht. Das ist unser Hobbyraum geworden!«
Ein Zimmer steht für einen Tag. Sieben für eine Woche. Der Hausherr beansprucht das eine für sich - den Tag des HERRN. Wie unglaublich, wenn wir seinen Tag zum Hobbyraum umfunktionieren. Damit setzen wir den Geber aller Gaben vor die Tür ...
Andreas Fett