Das war eine schreckliche Zeit, damals, 1923, der heute vor 78 Jahren endlich ein Ende gemacht wurde. Der amtliche Dollarkurs des deutschen Papiergeldes lautete an diesem Tag: 1 Dollar = 4,2 Billionen Mark (4.200.000.000.000). Am 1. November kostete in Berlin ein Pfund Brot 260 Mrd. und ein Pfund Fleisch 3,2 Bill. Mark. Damals verdiente dort ein gelernter Arbeiter 3 Bill. Mark täglich. Man brachte das verdiente Geld schnell mit der Schubkarre zum Kaufmann, weil es morgen schon kaum noch etwas wert war. Die einfachen Leute hatten bald alle ihre Spargroschen verloren und in ihrer Not ihre letzten Habseligkeiten zu Geld machen müssen. Die Sachwerte gerieten in die Hände einiger Wohlhabender, die unermessliche Reichtümer an sich rafften. Millionenschulden, 1919 aufgenommen, um Ländereien und Fabriken zu erwerben, konnten 1923 mit dem Gegenwert einer Zigarette abbezahlt werden.
Wir sollten Gott danken, dass uns dies Schicksal, das damals der großen Mehrheit der Bevölkerung nach einem viel erbärmlicher verlorenen Zweiten Weltkrieg zustieß, erspart geblieben ist. Das ist nicht unser Verdienst, und unser Wohlstand hat auch keine Ewigkeitsgarantie. Wir sollten also sehr dankbar sein und diese Dankbarkeit auch durch praktische Opfer ausdrücken! Es gibt wahrlich genug Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Oder kennen wir etwa keinen bedürftigen Menschen? Es gibt genug davon. Auf jeden Fall können wir mit unserem Geld dazu beitragen, dass Missionare die gute Botschaft in alle Welt tragen können. Wir geben, wie gesagt, aus Dankbarkeit, nicht um bei Gott damit irgendetwas zu erreichen!
Hermann Grabe