Das 60 mal 17 km große so genannte »Tote Meer« liegt eine halbe Autostunde von Jerusalem entfernt am tiefsten Punkt der Erde, 400 m unter dem Meeresspiegel. Es war wie seine gesamte Umgebung über Jahrtausende im buchstäblichen Sinn tot. Eine Welt des Schweigens, eine Wildnis ohne Erbarmen, eine Landschaft des Todes. Weder Baum noch Strauch wuchs an seinen Ufern, und flimmernde Hitze und bleiche Dunstschleier überzogen die schattenlose, sandige Wüstenlandschaft. Kein Vogel war zu hören und kein Fisch bewegte sich im Wasser und nur selten kamen Menschen in diese einsame und lebensfeindliche Gegend.
Die ganze Region ist heute eine grüne Oase, das Wasser ein Gesundbrunnen für Kranke und Gesunde und die Umgebung ein Paradies von Blumen und Früchten. Im heilenden Wasser des Toten Meeres und in der Luft, die hier sauerstoffreicher ist als irgendwo sonst auf der Erde, suchen Menschen aus aller Welt mit ständig zunehmendem Erfolg Linderung und Heilung. Baden im Toten Meer ist »in« und selbst Nichtschwimmer brauchen keine Angst zu haben, weil das Wasser sie trägt. Durch hohe Konzentration der Mineralien ist die Dichte des Wassers so erhöht, dass man nicht untergeht. Man legt sich einfach aufs Wasser - und bleibt oben. Wer will, kann dabei liegend sogar Zeitung lesen.
In alledem kündet sich vor den Augen von Einheimischen wie Israeltouristen in einem vorlaufenden Geschehen die kommende, messianische Zeit des Heils an, die in der Bibel z. B. durch den Propheten Hesekiel (Kapitel 47) angekündigt wird. Für mich ist das der letzte Anstoß, an Gott und jedes seiner Worte zu glauben. Karl-Heinz Gries