»Ich muss sterben! Die Uhr an meinem Bett sagt es!«, rief der verschreckte Patient in einem britischen Krankenhaus in Sheffield den herbeigerufenen Ärzten zu. Die digitale Funkuhr zeigte tatsächlich »DIE« an, das englische Wort für »sterben« oder »stirb«. Was den Patienten in Angst versetzte, hatte allerdings eine einfache Erklärung. Wie ein Arzt anschließend in einem Fachblatt berichtete, war die digitale Funkuhr der Krankenstation auf den deutschen Modus eingestellt. »DIE« war daher lediglich die Abkürzung für Dienstag ...
In Psalm 90 bittet Mose Gott, uns Menschen daran zu erinnern, dass unsere Lebensuhr einmal abläuft. Dabei geht es nicht darum, Angst und Schrecken zu verbreiten. Das Bewusstsein unserer Vergänglichkeit soll uns vielmehr weise machen. Denn wir Menschen neigen dazu, den Gedanken an unsere eigene Sterblichkeit zu verdrängen. Es gibt ja auch genug Themen im »Hier und Heute«, die unsere volle Aufmerksamkeit verlangen! Alltägliche Pflichten, die Beziehung zu unserem Partner, finanzielle Angelegenheiten und vieles mehr beschäftigen uns am Tag und manchmal sogar noch in der Nacht. Es gibt so viel zu tun, dass wir andere Dinge, die viel wichtiger sind, auf »später« verschieben. Die Frage nach Gott zum Beispiel. Oder in Bezug auf das Leben nach dem Tod. Denn wir wissen nicht, wie viele Lebenstage uns noch zur Verfügung stehen.
Wem bewusst ist, dass seine Zeit begrenzt ist, der stellt die wichtigsten Dinge nach vorne. Ganz bewusst wendet sich Mose an Gott mit der Bitte, ihm die richtigen Prioritäten für sein kurzes Leben zu zeigen.
»Gott, bitte zeige mir, worauf es in meinem Leben wirklich ankommt!« Ist das nicht ein schönes Gebet?
Andreas Droese