Heute vor 20 Jahren, am 15. Dezember 1993, wurde in New York der Film »Schindlers Liste« uraufgeführt. Er schildert einen Ausschnitt aus dem Leben des deutschen Unternehmers Oskar Schindler, der als Mitglied der NSDAP 1939 in Krakau eine enteignete Emaillewarenfabrik übernahm und mithilfe seiner Beziehungen zur SS hoffte, Gewinne aus dem Krieg zu ziehen. Der Film schildert dann eindrücklich, wie er durch die Beobachtung der Behandlung der jüdischen Bevölkerung dazu kam, Juden vor den Nationalsozialisten zu retten. Mit der Zeit setzte er unter Gefahr für sein Leben sein ganzes Vermögen dafür ein, Juden durch Beschäftigung in seinen Firmen vor dem Abtransport nach Auschwitz zu bewahren. Als das Arbeitslager bei Krakau Ende 1944 aufgelöst werden musste, erwirkte Schindler die Erlaubnis, seine kriegswichtige Produktion mit seinen Arbeitern in seiner mährischen Heimat fortzusetzen. In diesem Zusammenhang entstand mithilfe seines Geschäftsführers Stern die berühmte Liste, die am Schluss 1.200 Namen umfasste. Von diesen Juden erlebten alle das Kriegsende in Mähren und wurden von der Roten Armee befreit. Schindler plagte am Schluss der Gedanke, er hätte noch mehr tun können. Der Film endet in Jerusalem mit der Szene, in der die Überlebenden und Nachkommen der »Schindlerjuden« auf sein Grab nach jüdischem Ritus einen Stein legen.
Oskar Schindler war kein Christ. Rein menschliches Erbarmen trieb ihn an. Wie oft können wir am Elend der Welt unberührt vorübergehen, obwohl viele von uns wissen, dass sie für Zeit und Ewigkeit nur von Gottes Gnade abhängen. Wäre es nicht gut, wenn wir heute anfingen, Gott um ein mitleidiges Herz zu bitten? Bernd Hüsken