In acht Kilometern Luftlinie von meinem Wohnhaus entfernt steht das abgeschaltete Atomkraftwerk Grafenrheinfeld. Zu meinem täglichen Fitnesstraining gehört eine kleine Radtour, und oft nehme ich den Rundweg um das AKW. Gut kann ich mich erinnern, wie die Meinungen der Bevölkerung zwischen Bewunderung vor der günstigen Stromerzeugung und der Gefahr für die Menschen bei einem eventuellen Störfall heftig aufeinanderprallten. Der GAU, der »Größte Anzunehmende Unfall«, war immer wieder Thema in der Presse.
Das stillgelegte Werk wird irgendwann abgerissen. Wohin mit den radioaktiven Brennstäben? Der Bundestag hat die Suche nach einem deutschen Endlager für hoch radioaktiven Atommüll beschlossen. Ein Ort ist zu finden, an dem der strahlende Abfall aus Atomreaktoren »eine Million Jahre lang« möglichst sicher unterirdisch lagern kann. Dieser »strahlende Müll« wird noch Tausende Generationen gefährden. Das erste Kernkraftwerk Deutschlands in Kahl speiste am 17. Juni 1961 erstmals Strom in das öffentliche Stromnetz ein. Im Juni 2011 wurde der Atomausstieg beschlossen – nach »nur« etwa 50 Jahren, mit sehr, sehr langen Folgewirkungen.
Unser Tagesvers spricht auch von einem GAU! Nur wirkt der noch viel länger. Damals hatte sich der Mensch gegen Gott entschieden. Adam dachte, ich weiß es besser als Gott. Ich brauche seine Leitlinien für mein Leben nicht. Die Folgen für alle Generationen sind verheerend. Doch Gott hat eine Lösung geschaffen: »Denn wie durch des einen Menschen (Adam) Ungehorsam die Vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen (Jesus) die Vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden« (Römer 5,19). Eberhard Liebald