Am dritten Advent 2015 waren wir wieder mit einem Infotisch mit christlicher Literatur auf dem Weihnachtsmarkt in unserem Dorf vertreten. In diesem Jahr verschenkten wir zum ersten Mal auch Zuckerwatte an die Kinder. Angezogen vom Duft der Leckerei kam unser Bürgermeister i. R. an unseren Stand. Er erzählte von seiner Kindheit in Amerika und davon, wie sehr ihn dieser süße Flaum daran erinnerte. Während ich mit der Zubereitung der Zuckerwatte beschäftigt war, übergab ihm meine Frau einen »Leben ist mehr«-Kalender. Mit Bedauern lehnte er das Angebot ab, er habe zu wenig Zeit zum Lesen. Mein Vorschlag war, den Kalender auf dem Fenstersims der Toilette zu platzieren. Es verbringt doch jeder Mensch mindestens einmal am Tag dort ein paar Minuten.
»Da liegen bereits meine Pferdebücher, ich bin doch Pferdezüchter«, erklärte er. Willkürlich griff er in den Kalender, schlug eine Seite auf und las dann laut die Überschrift: »Aufs falsche Pferd gesetzt«. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Diese Überschrift passte wie die Faust aufs Auge! Noch während er um Fassung rang, fragte er: »Ist das jetzt ein Zeichen Gottes?« – »Genau so würde ich das verstehen«, war meine Antwort. »Dann nehme ich den Kalender doch mit«, sagte er und ging mit seiner Frau davon.
Nicht immer spricht Gott Menschen so direkt an wie unseren Bürgermeister i. R., aber manchmal benutzt er solche Gelegenheiten, um seine Absichten zu zeigen: Er will, dass kein Mensch verlorengeht. Die vier Wochen vor Weihnachten bieten eine gute Gelegenheit, neu über die Geburt, das Leben und das Steben von Jesus nachzudenken. Denn Gott hat seinen Sohn auf die Erde gesandt, damit alle, die an ihn glauben, ewiges Leben haben. Gerald Bott