»Befehl des Oberleutnants: Die gesamte Kompanie soll um 12:30 Uhr auf dem Kasernenhof antreten, um die totale Sonnenfinsternis zu beobachten. Jeder Soldat muss eine Schutzbrille tragen. Bei bewölktem Himmel fällt die Sonnenfinsternis aus. Statt dessen findet in der Turnhalle ein körperliches Ausdauertraining statt.« Bei einem Seminar über Kommunikation demonstrierte unser Trainer, was passiert, wenn eine Botschaft wie diese mündlich über fünf verschiedene Personen weitergegeben wird: »Der Oberleutnant möchte, dass wir mit Schutzbrille auf dem Kasernenhof zum Ausdauertraining antreten. In der Turnhalle findet gleichzeitig eine Sonnenfinsternis statt.« Am Ende des Experiments las der Trainer den ursprünglichen Text noch einmal vor. Das »Aha«-Erlebnis war groß!
Ein ähnliches Phänomen können wir nach 2000 Jahren Kirchengeschichte ausmachen. Die ursprüngliche Botschaft Jesu Christi und der Apostel ist entstellt, weil sich neben dem Wort Gottes menschliche Traditionen eingeschlichen haben. Deshalb finden wir heute in der Kirche auch Lehren, gegen die die ersten Christen energisch vorgegangen wären. Das Fegefeuer, die Unfehlbarkeit des Papstes und die Taufe von Säuglingen sind nur einige Beispiele dafür.
Anhaltendes Suchen in der Bibel wird uns helfen, solche Fehlentwicklungen zu erkennen. Gott hat dafür gesorgt, dass uns sein Wort mit erstaunlicher Genauigkeit überliefert wurde. Nur die Bibel enthält zuverlässige Informationen darüber, wie wir zu Gott kommen und mit ihm leben können. Das Wort Gottes sollte auch unsere Richtschnur sein, wenn es darum geht, in allen Lebensbereichen das zu tun, was ihm wohlgefällt. Peter Güthler