Nehmen wir einmal an: Ein Arzt ist bestens über die Wirksamkeit einer Arznei informiert. Vielleicht hat er bei seinem Studium oder vor seinen Kollegen beeindruckend über die Heilwirkungen dieses Medikaments referiert. Vielen Patienten hat er es verordnet. Sie nahmen es ein und wurden geheilt. Nun ist der Arzt selbst erkrankt und weiß, dass ihm nur dieses Mittel helfen kann. Aber: Er weigert sich, die Medizin für sich selber anzuwenden. »Welch eine Dummheit!« würden wir sagen.
Ähnlich machten es die Theologen vor Herodes. Sie zitierten spontan Gottes Wort und konnten den Geburtsort Jesu bestimmen; aber sie dachten nicht daran, Jesus selbst aufzusuchen. Sie besaßen zwar ein exaktes Wissen, aber benutzen es nur, um anderen den Weg zu weisen.
Es ist gut, wenn wir wissen, dass die Bibel ein Bestseller der Weltliteratur ist. Vielleicht haben wir sogar schon darin gelesen, sie studiert und Predigten über ihren Inhalt gehört. Aber Wissen über und aus der Bibel allein genügt nicht. Wir müssen auch die Kraft Gottes kennen, von der sein Wort zeugt. Gottes Wort muss uns zu Jesus Christus führen, der in der Bibel das lebendige Wort genannt wird, sonst bleibt alles für uns nur »toter Buchstabe«, über den wir höchsten theoretisieren und diskutieren können. Gottes Wort wird erst wirksam in uns, wenn wir es für unser Leben anwenden. Wenn wir im Glauben danach handeln, wird es in uns zu einer Kraft, die Heilung und Veränderung bewirkt. König David schrieb: »Schmecket und sehet, dass der HERR gütig ist!« Ja! Probieren geht über studieren. Ich lade Sie ein, Gottes Wort zu testen, indem Sie es auf ihr Leben konkret anwenden. Dann wird es in ihnen zu einer Quelle des Lebens. Siegfried Lambeck