Als wir vor über fünf Jahren das erste Mal unseren Fuß auf zentralasiatischen Boden setzten, merkten wir auf Anhieb, dass hier eine andere Kultur vorherrscht. Die Abfertigung auf dem Flughafen durch die Beamten, deren Aussehen und Sprache sowie vieles mehr brachte uns diese Realität sehr deutlich zu Bewusstsein. Nun waren wir nicht als Touristen gekommen, sondern um hier zu leben. Also konnte diese Kultur nicht an uns vorübergehen, sie musste in gewisser Weise zu unserer eigenen werden. So lernten wir die Sprache, kauften Essen und Kleidung auf dem Basar, gewöhnten uns daran, auf dem Boden zu schlafen und zu essen. Mittlerweile können wir sagen, dass wir diese Kultur sehr lieb gewonnen haben, obwohl wir immer noch Überraschungen damit erleben.
Als der lebendige Gott zur Zeit des Turmbaus zu Babel das Gericht über die Menschheit brachte, unter dem wir heute noch leiden - die Verwirrung der Sprache -, begann auch die Entwicklung der einzelnen Kulturen. Doch so unterschiedlich sie sind, so ist doch das Reden Gottes noch in Überresten überall vernehmbar, etwa in den Sagen der Völker. Rings um den Globus gibt es z.B. die Erinnerung an eine große Flut, die bis auf einige wenige alle Menschen umbrachte. So gibt es in fast allen Kulturen auch einen »Baum des Lebens«. Was über ihn erzählt wird, deckt sich weitgehend mit den Aussagen der Bibel. Wenn wir genau nachforschen, erkennen wir, dass es letzten Endes ein Bild ist für den, der das Leben gibt. Es ist niemand anders als der menschgewordene Sohn Gottes, der uns auffordert zu ihm zu kommen, um Leben im Überfluss zu empfangen.
Rudolf Kühnlein