Für viele ist das Leben in unserem vergleichsweise reichen Land unerträglich schwer geworden. Immer mehr Menschen bangen um ihren Arbeitsplatz, und unter denen, die eine Arbeit haben, gibt es nicht wenige, deren Lohn nicht ausreicht, um damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. In vielen deutschen Wohnungen ist die Existenzangst heimisch geworden. Aber auch die Hast und die Geschwindigkeit des Lebens macht Angst. Das Tempo des ständigen Wandels lässt viele hinter sich zurück. Nichts hat mehr lange Bestand, alles ist im Fluss und zwingt den Menschen immer wieder Veränderungen auf. Die Menschheit hat ein Angst machendes Wissen angehäuft und für viele verfügbar gemacht. Eine gewaltige Informationsflut ergießt sich täglich durch die Massenmedien und überfordert die Menschen oder stumpft sie ab. Mancher wirft das Leben einfach von sich, weil er nicht weiß, warum er sich quälen soll. Immer häufiger zerbrechen Beziehungen und erweisen sich in Krisenzeiten als nicht tragfähig.
All diesen Menschen wendet Gott sich zu, und ihnen gilt die Geschichte vom verlorenen Schaf, die Jesus erzählte. Sobald der Hirte bemerkte, dass es nicht mehr bei der Herde war, ließ er sie zurück und suchte das eine. So kam auch der Sohn Gottes in die trostlose Wüste unserer Welt, um die Verlorenen, Verirrten, Verzweifelten, Verlassenen, die Gequälten und Überlasteten zu suchen und zu retten. Aber er zwingt keinen, seine Hilfe anzunehmen. Er streckt seine Hand aus, er ruft ihren Namen und wartet auf ihre Antwort.
Die sich von Jesus Christus finden und retten lassen, die legt er mit Freuden auf seine Schultern und trägt sie heim. Gottfried Piepersberg