Sie kennen doch Ötzi, den Menschen, der rund fünftausend Jahre im Eis der Ötztaler konserviert war, bis er vor einigen Jahren wieder zum Vorschein kam. Man hat in ihm einen steinzeitlichen Bauern oder Hirten, Jäger, Händler oder Schamanen gesehen, bis jetzt endlich Forscher der Grazer Universität durch eine Haaranalyse feststellten, dass Ötzi mit dem gefährlichen Geschäft der Metallverarbeitung zu tun hatte; denn seine Haare enthalten drei bis fünfzehnmal mehr Arsen, Nickel und Mangan als unseres heutzutage.
Das ist eine der dunklen Seiten des Fortschritts unserer Zivilisation. Seit jenen fernen Tagen haben die Menschen teils unwissend, teils gezwungenermaßen die gefährlichen Dämpfe und Stäube in Bergwerken und an Schmelzöfen eingeatmet. Wie viele Schmerzen und Krankheiten hatten sie zu erdulden, und wie kurz war die Lebenserwartung dieser Leute!
Zu allen Zeiten mussten Menschen leiden und wurden erniedrigt und gequält, damit andere wohlhabend und sorglos leben konnten. Zu allen Zeiten haben Menschen über Menschen zu deren Unglück geherrscht. Denken wir nur an die bis heute nicht ausgerottete Sklaverei oder an die Kinderarbeit in Indien und an vielen anderen Orten.
Wie anders war doch der Herr Jesus Christus, der nicht gekommen war, um bedient zu werden, sondern um selbst zu dienen und sogar sein Leben für andere, für uns, hinzugeben. In seiner Nachfolge ist viel entsagungsvoller Dienst an Bedürftigen getan worden. Wohl alle sozialen Einrichtungen auf dieser Erde hatten wahre Nachfolger Christi zu Gründern. Wer dem Herrn Jesus Christus heute folgen will, kann Licht und Wärme um sich herum verbreiten.
Hermann Grabe