»Ob eine schwarze Katze Unglück bringt, hängt davon ab, ob man ein Mensch oder eine Maus ist.« Diese gesunde Einstellung wird längst nicht von allen geteilt. Auch im Christentum wimmelt es von Aberglauben. Viele Gebräuche bei Geburt, Hochzeit und Beerdigung entspringen dem Wunsch, ja nichts zu tun, was Schaden bringen könnte und nichts auszulassen, womit Unheil abzuwenden ist. Dem Aberglauben wimmelt die Welt voller rachsüchtiger, feindseliger Geister, die man zufriedenstellen muss, indem man bestimmte, von den Voreltern übernommene Formeln murmelt oder bestimmte Handlungen ausführt oder andere wieder unter allen Umständen zu vermeiden sucht.
Die meisten abergläubischen Praktiken lassen sich durch die Jahrhunderte auf unsere heidnische Vergangenheit zurückführen. Da wimmelte es nur so von Geistern, Göttern und Dämonen, die im Grunde alle menschenfeindlich waren.
Aberglaube entspringt aber auch einem verzerrten Gottesbild. Entweder meint man, Gott habe Spaß daran, die Menschen zu quälen, und nur feste Formulierungen und geweihte Handlungen könnten ihn an solchem Treiben hindern; oder man hält ihn für zu schwach, um mit den Mächten des Bösen fertig zu werden, deshalb muss man ihm mit Beschwörungen zur Hilfe kommen. Beides ist eines Christen unwürdig, weil durch beides Gott, der allmächtige Schöpfer, zutiefst entehrt wird.
In unserem persönlichen täglichen Leben sollten wir allem Aberglauben einen entschiedenen Abschied geben und obigen Bibelvers ernst nehmen und unser Vertrauen fest auf den Gott der Bibel richten.
Hermann Grabe