Mode und Trend können einen ganz schön in Zugzwang bringen. Kinder werden von ihren Kameraden schief angesehen, wenn sie keine Markenpullis tragen, und ohne 100 Euro teure Turnschuhe bestimmter Marken dürfen sich mancherorts die Kinder nicht in die Schule trauen. Dazu kommt noch, dass furchtbar schnell »out« ist, was eben noch »in« war. Die Kunden werden auf diese Weise immer in Atem gehalten. Stets muss etwas Neues her. Viele Eltern setzen sich anfangs zur Wehr, wenn sie aber die Tränen der Kinder sehen und gewahr werden, dass ihre die letzten sind, denen der neuste Schrei fehlt, dann werden sie meistens weich.
Christen sind der immer aggressiveren Werbung nicht so hilflos ausgesetzt wie Leute, die sich aus Mangel an festem Halt einfach mitreißen lassen. Wenn man selbst nicht unter so scharfem Gruppendruck steht und es nur an der eigenen Entscheidung liegt, was man erwerben möchte, ist es nicht minder wichtig, den Herrn Jesus Christus mit zum Einkaufen zu nehmen. Wenn ich zum Beispiel einen Anzug kaufen will, so kann es geschehen, dass der Herr sagt: »Wozu? Der neue hat auch nur zwei Ärmel, und wenn du den alten zur Reinigung bringst, siehst er noch prima aus, und du hast viel Geld gespart.«
Wie viel Freude kann man mit dem gesparten Geld machen! In Indien ernährt man mit dem Preis für einen ordentlichen Anzug ein Waisenkind ein ganzes Jahr lang. Und wenn ein solches Kind auch noch von Gottes Liebe erfährt und sich ihr ausliefert, so bringt das Geld in alle Ewigkeit Zinsen. Wenn das kein Geschäft ist!
Hermann Grabe