Bringt ein Maler ein Schild an mit der Aufschrift: »Frisch gestrichen!«, kann man beobachten, dass es Leute gibt, die das mit dem Finger kurz probieren müssen. Es könnte ja sein, dass die Farbe längst trocken ist. Und überhaupt: so ein bisschen Farbe am Finger ist ja nicht schlimm.
Etwas anders ist es mit dem Warnhinweis »Achtung Stufe!«, den man häufig gar nicht wahrnimmt, oder erst, wenn es zu spät und man gestolpert ist. Stürzen will keiner gerne, und Hals- und Beinbruch auch nicht erleiden. Stufen und Stolpersteine übersieht man leicht im Stress und in der Hetze des Alltags. Man ist unaufmerksam und blind für Gefahren. Deshalb dienen Gefahrenzeichen im Straßenverkehr dazu, uns und andere vor Unfall und Tod zu bewahren. Doch wer beachtet sie immer? »Achtung Gegenverkehr!« oder »Vorsicht Schleudergefahr!« wird oft nicht ernst genommen. Überwiegend aber werden Hinweise und Warnungen, die uns vor Schaden, Unfall oder Tod bewahren wollen, auch befolgt. So die Bahnhofsdurchsage: »Vorsicht an der Bahnsteigkante, der Zug fährt ein!« Dann tritt jeder schleunigst zurück und achtet auf seine Sicherheit. Je unmittelbarer die Lebensbedrohung erlebt wird, desto eher wird offenbar die Warnung berücksichtigt.
Wie ernst nehmen wir es, wenn Gott uns warnt? Die Bibel sagt: »Der Lohn der Sünde ist der Tod«, und doch verharren Ungezählte weiter in der Sünde. Werden »Werbe- und Gratisproben« verteilt, beeilen sich alle, davon unbedingt etwas zu bekommen. Aber Gottes Angebot der Vergebung und des ewigen Lebens, bleibt leider von vielen unbeachtet. Dabei sollten wir die Bedrohung unseres Lebens, die am nachhaltigsten ist, doch viel ernster nehmen als alles andere. Karl-Heinz Gries