Die verheerende Sturmflut am 17. Februar 1962 hatte Hamburg schwer getroffen. Viele Deiche waren gebrochen, ganze Stadtteile überflutet, und allein in Hamburg waren mehr als 330 Menschen ertrunken. Als dann bekannt wurde, dass von den Hamburger Sinti, die an einem extrem gefährdeten Platz an der »alten Fähre« ihr Lager hatten, niemand zu Schaden gekommen, kein einziger Wohnwagen beschädigt war, da ist er einem Betroffenen herausgerutscht, eben dieser scheußliche Satz, der heute Überschrift ist. Und doch war genau diese wunderbare Errettung aus höchster Todesgefahr der Anfang einer großen Erweckung unter eben diesem Volk der Sinti. Neun Jahre hatte Gertrud Wehl um dieses Volk gearbeitet, gebetet und gekämpft, und jetzt begann die reiche Ernte, weil Gott eingegriffen hatte.
Im Gleichnis vom Unkraut im Acker in Matthäus 13 bietet sich jemand an, ein Weizenfeld vom Unkraut zu befreien. Er sollte es jedoch nicht tun, weil Weizen und viele Unkräuter erst bei der Ernte sicher zu unterscheiden sind. Der eifrige Knecht wird sich bei der Ernte sehr gewundert haben, wie viele prächtige Pflänzchen sich zu wucherndem Unkraut entwickelt hatten und was alles guter Weizen war - ganz anders als er gedacht hätte. Gott - hier im Gleichnis der Ackerbauer - er allein entscheidet, was einmal verbrannt und was in seinen Scheunen eingesammelt wird. Jesus schickte seine Jünger zu den sozial Schwachen, den Diskriminierten, den Gehandicapten dieser Welt, weil die meisten Ablehnungen aus dem gutbürgerlichen Lager kamen. Im Himmel dabei sein werden ausschließlich diejenigen, die der Einladung Gottes gefolgt sind. Da werden wir uns sicher auch wundern. Erwin Kramer