In meinem Arbeitsumfeld wird jeder Internetzugriff protokolliert. Mein Arbeitgeber möchte so sicherstellen, dass aus seinem Verantwortungsbereich niemand auf Seiten zugreift, die z. B. pornografische oder kriminelle Inhalte zeigen. Gleichzeitig möchte er verhindern, dass der Einzelne seine Arbeitszeit mit rein privaten Internetaktivitäten vertändelt.
In einem Gremium überprüfen wir von Zeit zu Zeit diese Protokolldateien. Dabei hilft eine Auswertungssoftware, die auf bestimmte Begriffe geeicht ist. Trotz dieses Filters bleiben immer noch sehr viele Datensätze übrig, die dann stichprobenartig durchgegangen werden. So verfahren wir nun seit Jahren, ohne dass bisher irgendetwas aufgefallen wäre. Ist damit alles in Ordnung? Ich denke nicht. Zum einen bin ich mir nicht sicher, ob die Software wirklich alle unerlaubten Zugriffe ausfiltert. Zum zweiten fürchte ich, dass aufgrund der Menge an Daten bei unseren Stichproben manches durchrutscht. Aber selbst wenn über die Dienstrechner keinerlei unerlaubte Internetzugriffe erfolgen, heißt das ja nicht, dass nicht doch jemand während der Arbeitszeit Dinge im Internet tut, die er besser ließe. Man muss dafür nämlich heutzutage gar nicht mehr den Dienst-PC missbrauchen. Denn heute hat ja beinahe jeder Smartphones. Und deren Logdateien unterliegen – zum Glück – nicht der Kontrolle des Dienstherrn. Damit bleibt aber auch letztlich jede Überprüfung lückenhaft.
Bei Gott ist das anders. Er ist nicht auf die komplizierte Kontrolle von Protokolldateien angewiesen. Denn er kennt die Logdateien unseres Herzens. Wenn wir mit ihm ins Reine kommen wollen, genügt daher keine alibimäßige, äußerliche Kontrolle, sondern nur echte, herzliche Offenheit. Markus Majonica