»Die Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft, und was uns Erwachsenen kaum passiert, sie genießen die Gegenwart,« so der französische Schriftsteller Jean de la Bruyne're (1645-1696). Als ich diese Aussage in der Tageszeitung las, gingen meine Gedanken zurück, zurück in eine sehr notvolle Zeit. Unser ältester Sohn erkrankte mit vier Jahren von »heute auf morgen« an Panmyolopathie (völliger Stillstand sämtlicher blutbildender Organe). Die Prognose lautete: »Die Krankheit führt unaufhaltsam zum Tode …« In den gut vier Monaten stationärer Behandlung im Krankenhaus haben wir erlebt, wie sich unser Benjamin (sein Name bedeutet: Sohn unseres Glücks) von Herzen freuen konnte. Wie vergnügt er war, wenn der Güterzug von Märklin ihm ein Stück Butterbrot bis zu seinem Mund fuhr. Selbst als Nase und Zahnfleisch wegen fehlender Gerinnungsstoffe im Blut tamponiert waren, forderte er mich auf, mit ihm das Lied zu singen: »Jesu Liebe macht das Herz so froh …« Er lebte im Heute. Die Sorgen für das was Morgen kommen wird, waren ihm fremd. Als Eltern haben wir schmerzlich lernen müssen, im Heute zu leben und das Morgen an Gott abzugeben.
Jesus hat oft an Kindern seinen Mitarbeitern und Zuhörern erklärt, was Vertrauen ist. Der Sohn Gottes erklärt seine Aussage damit, dass der Tag morgen für sich selbst sorgen wird. Die Plagen von heute sind für heute genug! Dem stimmen wir zu. Denn wie viele Sorgen bedrücken, beunruhigen und quälen uns. Wohin also mit dem Sorgen-Paket? Der Apostel Petrus empfiehlt: Und werft in Demut alle eure Sorgen auf ihn (Jesus), denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft (1. Petrus 5,7). Detlef Kranzmann