Man kennt sie, die Handygespräche in Bus und Bahn, neben, vor und hinter sich.
Ständig erreichbar zu sein, ist ein Kennzeichen unserer Gesellschaft, nicht nur der Ärzte oder anderer Menschen, bei denen das sinnvoll und notwendig ist. Das Handy eingeschaltet zu haben, erzeugt das Bewusstsein, mittendrin zu sein im Leben, und speist sich außerdem aus dem Bewußtsein, zu den Unentbehrlichen zu gehören. Der Wunsch, jederzeit erreichbar zu sein, hat bei manchen Leuten schon Suchtcharakter angenommen. Das sagen jedenfalls amerikanische Psychologen.
In Amerika gibt es deshalb schon eine Gegenbewegung. Menschen begrenzen mit Absicht die Zeit, in der sie erreichbar sind. Sie haben dafür bereits ein Wort gefunden, »tech-no« heißt es und meint so viel wie »Technik - nein!«. Sie schaffen sich Zeiten, in denen sie sich bewusst von den Informationsströmen abkoppeln. Die Absichten sind wahrscheinlich vielfältig, doch hat es immer etwas damit zu tun, nicht zum Sklaven der Technik zu werden, sondern die eigene Freiheit zu verteidigen und Zeit zu haben für wesentliche Aufgaben.
In Deutschland, wie auch sonst wo, gibt es ein Art von »Tech-no«-Bewegung unter Christen. Es sind Leute, die täglich ihre »stille Zeit« machen, in der sie in der Bibel lesen und Gott im Gebet suchen. Es ist eine Zeit, in der das Getriebe der Zeit mal außen vor bleibt und der innere Mensch betankt wird. In der Stille vor und mit Gott finden diese Menschen Trost, Kraft für den Tag, Freude am HERRN und guten Mut. Dem König David ist es auch so ergangen. Seine Erfahrungen hat er in dem berühmten Psalm 23 niedergeschrieben, aus dem der oben zitierte Vers genommen ist. Tun Sie es ihm nach. In der Stille vor Gott werden Sie gute Erfahrungen machen. Karl-Otto Herhaus