Vor einigen Jahren wohnte ich gespannt dem Experimentalvortrag eines Physikers über die Chaostheorie bei. Er zeigte, dass komplexe Systeme wie das Wetter nicht vorausberechnet werden können. Mit all den Daten, die man sammelt und kennt, und all der derzeitigen Computerpower kann man nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit die nächsten Stunden und Tage voraussagen. Und je langfristiger man die Prognose erstellt, desto unsicherer wird sie. Schließlich sagte er, dass es prinzipiell keine Möglichkeit gibt, die Zukunft vorherzusagen. Wenn man nur die sichtbare Welt in Betracht zieht, so leuchtet mir diese Aussage ein.
Auf der anderen Seite lese ich regelmäßig in der Bibel, die ungefähr zu einem Viertel aus langfristigen, zum Teil bereits erfüllten Vorhersagen besteht. Und ich lese, dass das Echtheitskriterium für das Wort Gottes - Gott selber stellt es in unserem Vers auf - die hundertprozentige, wörtliche Erfüllung seiner Prophezeiungen ist. Welche Herausforderung angesichts der Erkenntnis, dass Menschen die Zukunft nicht vorhersagen können! Dennoch genügen die bereits erfüllten Prophezeiungen der Bibel diesem strengen Standard, und die anderen werden es tun. Nur Gott, weil er eben über der Zeit steht, kennt die Zukunft und teilt sie uns mit. An einer anderen Stelle (Jesaja 44,6-8) fordert uns Gott auf ähnliche Weise heraus, über ihn nachzudenken! Unter dem Strich sind wir daher gezwungen, die Glaubwürdigkeit der Bibel als das Wort Gottes anzuerkennen. Günter Neumayer