Die Niagarafälle sind eine der größten Touristenattraktionen der USA. Mehrere Millionen Kubikmeter Wasser stürzen spektakulär in die Tiefe. Wahrscheinlich wissen aber nur wenige Zuschauer, dass die Hälfte des Wassers etwas oberhalb abgezweigt und in die Turbinen von Kraftwerken geleitet wird. Unterhalb des Falles wird es wieder eingeleitet.
Was bewirken die niederstürzenden Wassermassen? - Eigentlich nichts, höchstens einen sinnlosen Verbrauch von Energie. Das andere Wasser aber, das durch die Turbinen drängt und Elektrizität erzeugt, bewirkt mehr. Doch das sieht keiner.
Es gibt viele Leute, die es gern haben, wenn das Leben wie die Niagarafälle verläuft, wild und spektakulär. Die Frage ist nur, was davon bleibt. Es ist wie mit dem Wasser des Niagara, es schäumt hoch auf, und das war's. Das Leben tobt dahin, aber es bewirkt nichts. In stillen Augenblicken werden wir uns dessen manchmal bewusst. Aber wir alle möchten doch irgendwie ein Leben mit Zweck und Ziel führen.
Es ist Gott, der dem Menschen die Frage nach Zweck und Ziel seines Lebens beantwortet. Gott sagt dem Menschen, wozu er da ist. Er gibt dem Leben jedes Einzelnen einen Sinn. Denn wie das Wasser des Niagara, das in die Röhren abgeleitet wird, um Turbinen zu treiben, lenkt Gott das Leben des Menschen in eine neue Richtung. Als ein Jünger Jesu tritt der Mensch dann in ein Dienstverhältnis, aus dem sich Arbeit ergibt. Die wird von andern oft nicht zur Kenntnis genommen, denn das meiste ist unspektakulär. Aber sie bewirkt vieles, wie zum Beispiel die der Männer in unserem Bibelvers. Sie deckten das Dach ab, um einen Menschen zu Jesus zu bringen, die dieser ihm nicht verwehrte. Karl-Otto Herhaus