»Hör doch mit diesem altmodischen Schwarz-Weiß-Denken auf! Immer nur: gut oder böse, Himmel oder Hölle, gerettet oder verloren!« so sagte mein Kollege, als wir wieder einmal joggten. »Es muss doch für Otto-Normalverbraucher auch noch einen Weg geben, einen schönen, friedlichen Mittelweg, auf dem man es mit keinem verdirbt. Ich will ja gar kein besonderer Heiliger werden« und so ging es noch eine ganze Weile weiter.
Wie gern hätte ich meinem Kollegen sagen wollen, dass alles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde; aber das verbietet mir die Bibel ganz eindeutig.
Der große und allmächtige Gott, mit dem es jeder zu aller Zeit zu tun hat, teilt uns unumwunden in unseren Tagesspruch mit, welche Bedingungen er stellt; und da gibt es keine Grauzone zwischen schwarz und weiß. Ich weiß natürlich auch: In unserer Zeit, die wir die Postmoderne nennen, ist es verpönt, absolute Wahrheiten zu verkünden. Alles muss in einem weiten Rahmen der Beliebigkeit gesehen werden. Meine Wahrheit ist nicht deine Wahrheit usw. Aber genauso wenig, wie es der Automonteur richtig finden darf, die Radmuttern nur lose aufzudrehen, so wenig dürfen wir die geistlichen Gesetze Gottes missachten, die es schon sehr viel länger als die Postmoderne gibt. Und wenn diese vorüber ist, gelten Gottes Gebote immer noch - bis in Ewigkeit.
Man sollte sich auf sicheren Boden stellen, und der ist da, wo der Schöpfer selbst redet. Und er kann kein Wohlgefallen an uns finden, wenn wir gegen seine Gebote verstoßen. Da hat er, weil er uns lieb hat, selbst für unsere Schuld bezahlt und rechnet diesen Schuldenerlass jedem an, der - wie der Spruch sagt - dem Sohn Gottes gehorcht.
Axel Schneider