Wenn Sie den Tagesvers zum heutigen Andachtstext gelesen haben, werden Sie sich denken: Das ist ja wie im Märchen!
Ein junger Mann wird König. Eines Nachts begegnet ihm Gott im Traum und sagt: »Bitte mich, um was du willst, und ich gebe es dir.« Der junge König schaut in die Vergangenheit, wie sein Vater sich von Gott durch das Leben führen ließ. Er betrachtet die Gegenwart, sieht seine Jugend und die Unerfahrenheit in Bezug auf seine Aufgabe. Daher wünscht er sich: »Ich möchte ein Herz, das mich fähig macht, das Volk zu führen und zu unterscheiden, was gut und böse ist.« Dieser Wunsch gefiel Gott, und er versprach ihm die Erfüllung. Als Zusatz bekam er auch noch Reichtum und Ehre, so, als sei das nichts im Vergleich zu göttlicher Weisheit.
Was hätten Sie sich an der Stelle des jungen Königs gewünscht? So ganz spontan? Salomo, so hieß der junge König, war trotz seiner Jugend geprägt von dem Wunsch, ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Sicher war ihm das Vorbild seines Vaters eine Hilfe. Da sah er, was es hieß, ein Leben zu führen, in dem Gott der Mittelpunkt ist. Natürlich gab es auch dort Fehler und Versagen. Aber dann durfte sein Vater Vergebung erfahren und auch Korrektur in Anspruch nehmen.
Die Frage, die sich jeder Mensch darum stellen muss, heißt dann aber doch: »Wie sieht es mit meiner Gottesbeziehung aus? Und welche Vorstellung habe ich von Gott?«
Gott selbst möchte eine persönliche Beziehung zu uns Menschen haben. Das erfordert allerdings, dass wir Gottes Urteil über unser Leben restlos anerkennen. Dann will er aber auch alles neu machen – beinahe unglaublich, aber vollständig wahr. Waltraud Baumann