Oft fragte ich mich während meiner Militärzeit, wieso ich ausgerechnet zu den Militärpolizeigrenadieren gehen musste. Ich hatte als einer der wenigen die Möglichkeit bekommen, auszuwählen, in welcher Einheit ich meine Rekrutenschule absolvieren wollte. Natürlich suchte ich die Herausforderung, wohl wissend, dass ich bei dieser Ausbildung an meine Grenzen kommen würde. Doch einige Monate später, als ich im tiefen Winter irgendwo in den Schweizer Alpen durchgefroren und müde in einem Lastwagen mit 20 anderen jungen Männern saß, waren mir der Reiz und die Abenteuerlust vergangen. Die Strenge der Ausbilder nahm uns oft den Atem, aber wir befolgten jeden Befehl ohne Widerrede.
Genauso dachte ich auch über Gottes Handeln in meinem Leben. Falls ich mich für Gott entscheiden und ihm mein Leben zur Verfügung stellen würde, dann würde mir schnell die Freude vergehen, so nahm ich an. Gottes Strenge würde mir jeglichen Spaß am Leben verbieten. Es würde mir jeglicher Eigenwille und jegliche Entscheidung weggenommen werden. Doch dem war nicht so.
Nach meiner Militärzeit lernte ich, dass es nichts Besseres gibt, als Gott mein Leben anzuvertrauen. Seine Anweisungen und Gebote sind voller Liebe und zeigen mir, wie gut Gott es mit mir meint. Ich sehe Gott nicht mehr als einen Spielverderber an, der mir Befehle und Gebote aufdrückt, sondern erlebe einen liebenden Vater, der nur das Beste für mich will. Gott will, dass wir uns freiwillig für ihn entscheiden. Mein verkehrtes Gottesbild hinderte mich daran, dies aus ganzem Herzen zu tun. Doch Gott wollte sich selbst vorstellen, wie er ist. Deshalb kam Jesus Christus in die Welt, damit wir ihn als Herrn anerkennen und uns ihm völlig anvertrauen können!
Tony Keller