Wie schafft es die Bedienung in einem Restaurant, von ihren Gästen mehr Trinkgeld zu bekommen? Nach einer amerikanischen Studie steigt die Zufriedenheit des Gastes, wenn der Kellner zeitweise neben dem Gast in die Hocke geht. Wenn er seinen Kunden beispielsweise die Empfehlung des Tages in einer hockenden Haltung erläutert, erleben ihn die Gäste des Restaurants auf Augenhöhe mit ihnen. Dadurch nehmen sie ihn als sympathischen Menschen wahr, ihre Zufriedenheit steigt, und mit hoher Wahrscheinlichkeit sind sie bereit, ein höheres Trinkgeld zu geben. Mit diesem Beispiel versuchte mir ein Beratungsunternehmen aufzuzeigen, wie man mit psychologischen Tricks mehr Geld verdienen kann. Natürlich hatte dieser Anbieter viele Anwendungsbeispiele parat, wie man dieses Prinzip in den unterschiedlichsten Branchen anwenden kann.
Dabei wurde mir klar, wie viele Dinge wir Menschen nur aus Berechnung tun. Wir wollen auf jeden Fall profitieren. Gottes Wesen ist ganz anders. Auch er hat sich in Jesus Christus erniedrigt. Er wurde Mensch und ist uns trotz seiner Größe auf Augenhöhe begegnet. Bei ihm war das aber kein psychologischer Trick. Gott wollte sich nicht an uns bereichern. Im Gegenteil: Er wollte uns beschenken. Jesus Christus kam als Diener, um uns ewiges Leben zu geben. Leider reichte dazu kein Trinkgeld. Unsere Sünde konnte nicht durch eine kleine Spende ausgeglichen werden. Der Sohn Gottes musste sterblich werden. Die Menschen haben seine Erniedrigung mit Folter und der Hinrichtung am Kreuz »belohnt«. Doch damit haben sie Gottes Plan erfüllt. Denn mit seinem Tod hat Jesus Christus stellvertretend unsere Schuld bezahlt.
Andreas Droese