Eine E-Mail von Corinna? (Name geändert.) Das war sehr ungewöhnlich. Was wollte Sie? War es etwas Unangenehmes? Corinna ist die Freundin meines Sohnes, und ich sah sie zu diesem Zeitpunkt regelmäßig. Aber sie hatte mich bis dahin persönlich noch nichts gefragt. In der Mail stand, dass sie wissen wollte, wie man in den Himmel kommt. Genügt einfach der Glauben an Jesus? Ist das so einfach? Muss man in der Bibel lesen oder beten? Fragen, so meine ich, die für jeden von uns von großem Interesse sind. Corinna meinte, dass ich ihr bestimmt die richtigen und klaren Antworten geben konnte. Fühlte ich mich nun geehrt? Nein, das Gegenteil war der Fall. Ich spürte, dass dies Corinna ein wirkliches Anliegen war. Ich spürte Last und Verantwortung in der Beantwortung dieser Fragen. Von meiner Antwort, ja, selbst von der Wortwahl in meiner Mail könnte so viel abhängen. Drücke ich mich richtig aus? Sage ich etwas Falsches? Was soll ich zuerst sagen?
Für jeden vernünftig denkenden Menschen sollte eigentlich Corinnas Frage zum zentralen Punkt im Leben werden. Wo gehe ich einmal hin, wenn ich nicht mehr auf dieser Erde bin? Und - ohne Zweifel - uns alle wird diese Frage (oder vielmehr die Antwort) einmal treffen! Und noch etwas: Wenn ein Mensch in seinem Leben an einem Punkt ankommt, an dem er ernstlich über solche Fragen nachdenkt, ja, sogar bei anderen Menschen Hilfe in der Beantwortung dieser Fragen sucht, sollte man verantwortungsbewusst mit Antworten umgehen.
Es ist schon viele Jahre her, dass ich selbst die gleichen Fragen gestellt habe, und ich habe die richtigen Antworten darauf gefunden. Ich kann sagen: »Mir ist klar, wohin ich einmal gehe.« Ihnen auch?
Axel Schneider