Da fragt man jemanden, wie es ihm geht, und er antwortet darauf: »Es gibt da ein paar kleinere Problemchen, aber Hauptsache gesund.« Auf die Frage, was er lieber hätte, einen Jungen oder ein Mädchen, antwortete der werdende Vater: »Egal was es wird, Hauptsache das Kind ist gesund.« Oder wenn es um Glückwünsche geht, zu welchem Anlass auch immer, zum Schluss heißt es oft: »Vor allem aber bleib gesund.« – Hauptsache gesund – ist das wirklich die Hauptsache im Leben eines Menschen?
Der Evangelist Matthäus erzählt die Geschichte eines Gelähmten, der von seinen Freunden zu Jesus gebracht wurde, um geheilt zu werden. Für ihn war es natürlich die Hauptsache, gesund zu werden. Jahrelang hatte er sich gequält und war permanent auf die Hilfe anderer angewiesen. Doch Jesus sagte zur Überraschung aller als Erstes zu ihm: »Deine Sünden sind dir vergeben.« Ist denn die Vergebung der Sünden wichtiger ist als unsere Gesundheit?
Gesundheit ist wirklich ein hohes Gut, und jeder sollte Gott dankbar sein, wenn es ihm gut geht und er diesbezüglich keine Sorgen hat. Wie wertvoll ist Gesundheit, wie angenehm ein schönes Haus, ein prall gefülltes Bankkonto, ein tolles Auto und was wir uns sonst noch wünschen. Wenn wir aber in unseren Beziehungen nur Streit und Hass haben, uns anschreien und dadurch am Leben verzweifeln, was nutzt uns das dann? Die meisten ignorieren leider, dass die Vergebung unserer Sünden viel wichtiger ist. Vielleicht sind wir gesund, aber unsere Beziehung zu Gott ist »gelähmt« oder »auf Eis gelegt«, wie man auch sagt. Trotz körperlicher Fitness können wir mit Gott keinen Schritt gehen. Doch er ist an einer lebendigen und fröhlichen Beziehung zu uns interessiert. Und dafür brauchen wir seine Vergebung, für die wir aber zu ihm kommen müssen.
Robert Rusitschka